Bautechnik 68 (1991), Heft 5

Schardt, R. : Verallgemeinerte Technische Biegetheorie.

Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokyo, Hong-kong: Springer 1989. 360 S., 173 Bilder. 17 x 25 cm. Geb. 98,00 DM.

Die Darstellung, Verallgemeinerung und Erweiterung der Theorie prismatischer Faltwerke in der Schreibweise der technischen Biegetheorie, wobei in der einfachen Stufe die Voraussetzungen der technischen Biegetheorie für die einzelnen Faltwerkswände beibehalten werden, ist das Anliegen des Verfassers.

Im 1. und 2. Kapitel wird die Systematik der Beziehungen, die für die technische Biegetheorie einschließlich der Wölbkrafttorsion offener polygonaler Querschnitte gelten, zusammengestellt. Daraus werden die allgemeingültigen, für die verallgemeinerte technische Biegetheorie gelten-den Beziehungen hergeleitet. Im dritten Kapitel wird gezeigt, wie Plattenmomente in Trägerlängsrichtung, wie durch Einführen von Zwischenknoten variable Steifigkeiten bzw. ein polygonaler Mo-mentenverlauf in Querrichtung berücksichtigt werden können und wie einzellige geschlossene Querschnitte zu behandeln sind. Im 4. Kapitel, das zum Verständnis nicht erforderlich ist aber eine wert-volle Ergänzung darstellt, wird das System der linearen Differentialgleichungen in knapper Form mit dem Variationsverfahren hergeleitet. Anschließend werden fertige Ausdrücke für Hut-, C- und Z-Profile angegeben, wobei auch eine Lagerung längs einer Querschnittkante berücksichtigt wird. Dann wird gezeigt, wie Rechteckplatten mit dem Verfahren berechnet werden können. Kreiszylinder-schalen kann man durch den Ansatz trigonometrischer Funktionen für die Verschiebungen in Um-fangsrichtung oder durch die Annäherung des Kreises durch ein Polygon berechnen. In den beiden letzten Kapiteln werden weitere Aufbereitungen und Rechenhilfen für die erforderlichen Integratio-nen und die Lösungen der Differentialgleichungen gegeben.

Es ist zu begrüßen, daß diese Vorgehensweise zur Berechnung dünnwandiger prismatischer Stäbe nun in einer geschlossenen Darstellung vorliegt. Das Buch kann daher allen an diesen Tragwerken oder an einer Erweiterung der Einsichten in die Biegetheorie Interessierten bestens empfohlen werden. Zum Verständnis sind Grundkenntnisse aus den Gebieten der Baustatik, vor allem der Biege- und Torsionstheorie, erforderlich. Der Einstieg ist allerdings, worauf der Verfasser auch hinweist, nicht ganz einfach.

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